Sehr früh am Morgen wachte ich auf und bemerkte dass sich
der Wind etwas beruhigt hatte, aber immer noch stabil war....ich
stand auf und kontrollierte die Bedingungen: stabiler Wind zwischen
20 und 30 km/h. Ideale Bedingungen für einen Anfänger
wie mich auf dem Buggy. Ich versuchte es mit der 1.6 Quadratmeter
grossen Q2002.
Zuvor galt es nur noch ein Problem zu lösen: ich hatte eine
eingetrocknete Kehle (die Trockenheit, der Wein, die Spaghetti...)
und musste etwas finden um sie zu befeuchten....aber alles Trinkwasser
war unter den immer noch mit Schlafenden Personen (Agusta und
Andrea) belegten Bettern....
Ich glaube das war das erste mal dass der erste Schluck am Morgen
Wein war, aber es war das einzige Flüssige in Reichweite.
Es verschaffte nur kurze Linderung...ich brauchte etwas anderes...Plötzlich
erinnerte ich mich an Eiswürfel die noch in der Kühltruhe
sein mussten und wurde auch fündig: Ich begann Eiswürfel
zu essen....sagt nichts, ich weiss ich bin verrückt.
Buggyfahren
war wirklich grossartig: da ich schon ziemlich Erfahrung mit starken
Zugdrachen hatte, ich fahre im Winter regelmässig mit den
Skiern und dem Drachen auf gefrorenen Seen herum, konnte ich mich
wirklich auf den Buggy und dessen Kontrolle konzentrieren. Und
irgendwie funktionierte es auch....irgenwann....irgenwie....mehr
oder weniger.
Je länger ich fuhr desto sicherer fühlte ich mich im
Buggy. Meine Geschwindigkeit betrug so an die 30 km/h, nicht viel,
aber ich war zufrieden für das erste Mal im Buggy.
Nach etwa zwei stunden legte sich der Wind mehr und mehr und ich
holte die Quadrifoil Competition XL, 4.8 Quadratmeter, hervor.
Die Kraft, die dieser Drachen produziert, ist gewaltig. So wurde
ich schneller und schneller, und, je schneller der Drachen ist,
desto mehr Druck produziert er.
Ich begann seitwärts zu driften....grossartiges Gefühl
für einen erfahrenen Buggypiloten.....weniger grossartig
für einen Anfänger wie mich.
Ich verabschiedete mich vom Buggy und küsste den heiligen
Boden ziemlich unsanft.
Danach ging ich zum Basislager zurück und packte ich die
grosse Matte wieder zusammen .
Aber es war nichte mehr genug Wind für die Q2002 vorhanden
und die anderen waren immer noch am Schlafen...so entschloss ich
mich im Schatten des Campers hinzulegen und etwas auszuruhen (Ich
entschlief sanft für etwa 2 Stunden.....).
Kaum war ich wieder wach, heute schon zum zweiten mal, kamen
auch die anderen aus den Schlafsäcken. Auch die Französische
Delegation traf kurze Zeit danach wieder auf dem Flugfeld ein.
Und da kein Wind vorhanden war vertrieben wir uns die Zeit mit
andere verrückten Dingen, wie Buggyrennen ohne Drachen (
siehe Bild oben).
Wir hatten auch die Möglichkeit einige 'Mini Tornados', sogenannte
Windhosen, zu beobachten oder uns ganz einfach am herrlichen Bergpanorama
zu erfreuen:
Schade war nur, dass dies mein letzter Tag auf der Pampa war.
Sehr schnell war meine Zeit gekommen mich von der Pampa zu verabschieden.
Agusta und Andrea entschieden sich eine weitere nacht auf dem
Flugfeld zu bleiben um am nächsten Morgen früh den selben
Wind zu geniessen, von dem ich den lieben langen Tag lang geschwärmt
hatte. Henry blieb dieses mal ebenfalls in der Pampa.
Ich wurde zurück in die Zivilisation gefahren. Dort übernachtete
ich in einem alten Landhaus, nun als Hotel genutzt. Ich hatte
die Zivilisation auch bitter nötig, nicht wegen einem bequemen
Bett, nein, vielmehr wegen dem Wasser. Ich musste mich dem Dreck
und Staub von drei Tagen entledigen, wenn ich nicht in hohem Bogen
wieder aus dem Flugzeug geworfen werden wollte.....
Am nächsten Morgen, inzwischen der 31. Dezember 1998, zehn Uhr morgens wurde ich von einem Fahrer abgeholt und nach Mendoza zurückgebracht. Von dort nahm ich das Flugzeug über Buenos Aires zurück nach Misiones wo meine Familie wartete.
Wir erreichten um 10 Uhr abends das Haus meine Schwiegereltern,
gerade rechtzeitig für die Silvesterparty......
Diese drei Tage in San Juan waren wirklich grossartig. Dieses
Erlebnis wird für immer als ausserordentliche Erfahrung und
Abenteuer in meiner Erinnerung bleiben.
Vielen, vielen herzlichen Dank an alle die mir dieses Erlebnis
ermöglichten, meiner Familie, die mich ziehen liess, allen
Teilnehmern der 'Expedition' and ganz speziellen Dank an Agusta
und Andrea für deren grossartige Gastfreundschaft während
den drei Tagen in San Juan
.
Patrik