Vorwort

Irgendwie hat die Kraft, die normalerweise den Wind in meinen Drachen leitet mich beim Internet Surfen zur BATOCO Seite. Es freute mich endlich einmal eine Argentinische HomePage zu finden, zur Erklaerung: meine Frau ist gebürtige Argentinierin und wir verbringen regelmässig unsere Ferien dort zwecks Verwandtenbesuche.
Auf eben dieser Seite fand ich dann auch Informationen zu einem gewissen '1st Buggy Extreme Caramba!!' in San Juan, Argentinien. Dieses Buggy Treffen fand exakt während meinen Ferien in Argentinien statt, am Ende des Jahres 1998.

Obwohl ich noch nie in einem Buggy sass, schlug mein Herz höher beim Gedanken an diesem Buggy Meeting teil zunehmen.

All dies fand im Oktober 1998 statt, lange vor meinen Ferien im Dezember. Aber ich konnte den verrückten Gedanken einfach nicht loswerden...Eine grosser Kampf entbrannte zwischen meiner Drachenfliegerseele, die die Teilnahme als unabdingbar darstellte, und meinem gesunden Menschenverstand, der das ganze all irrsinniges Hirngespinst abtat.

I kontaktierte Andrea Della Bianca per email um an etwas mehr Informationen über das Meeting herauszubekommen, immernoch unsicher ob ich gehen sollte oder nicht.
Doch je näher die Ferien heranrückten, desto mehr gewann die Drachenfliegerseele die Oberhand ueber den Verstand und bestärkte meinen Entschluss Ende Jahr in San Juan dabeizusein und das erste Mal Buggy zu fahren.

Ein weiterer, telefonischer Kontakt zu Andrea erfolgte ungefähr zwei Wochen vor unserem Abflug nach Argentinien. Danach war ich wirklich sicher, dass ich an diesem Abenteuer teilnehmen werde, obwohl es für mich das erste Mal im Buggy sein wird, und obwohl ich keine dieser Personen dort kenne...Die Drachenseele hat gesiegt.

Anreise von Misiones, Argentinien, zum ersten Buggy Extreme Caramba in San Juan

Einige Telefonate mit Andrea später, nach der Lösung von ein paar organisationellen Problemen bezüglich den Flugtickets zum Zielflughafen und trotz einer happigen Verspätung ( 2 Stunden wegen Gewitter) sass ich am morgen des 28. Dezember 1998 im Flugzeug von Misiones, wo wir zur Zeit auf Besuch bei den Eltern meiner Frau waren, nach Buenos Aires, der Haupstatt von Argentinien.
Von dort aus ging es dann nach einer weiteren Wartezeit mit dem nächsten Flugzeug nach Mendoza, eine Provinz die auch in Europa ziemlich bekannt ist, zumindest bei den Weinliebhabern.
Wie vereinbart mit Andrea, holten er und seine Freundin Agustina mich in Mendoza vom Flughafen ab. Von dort ging es mit dem Camper nordwärts auf der Hauptverbindungsachse richtung Chile bis nach Uspallata, dem letzten Grünen Resort auf unserer Reise ins Tal.
Von dort aus geht die Hauptstrasse richtung Santiago de Chile ostwärts steil in die Bergen (der Pass ist auf über 4500 m.ü.M). Wir fuhren weiter nordwärts ins Tal hinein.
Auf diesem Wege würden wir, am Trockenen See 'Pampa del Leoncito' vorbei, nach dem 17 km vom Flugfeld entfernten Dorf Barreal gelangen, wo wir weitere 'Buggy Fanatiker' treffen sollten.
Diese Fahrt durch diese Landschaft war ein einmaliges Erlebnis, obwohl ich diese Gegend schon von früheren Besuchen her kannte. Auch wegen Andrea und Agusta, bei denen ich vom ersten Moment an willkommen war und mich wohl fühlte.
Nach Uspallata wurde die Strasse zwar schlechter, verglichen mit der Strecke vor Uspallata, aber alles in allem konnten wir uns nicht beklagen. Wir kamen schneller voran als erwarten.
Diese Tatsache weckte in uns die Hoffnung und die Vorfreude, die 'Pampa Del Leoncito' unser Flugfeld, noch bei Tageslicht zu sehen.....

Das erste Anzeichen, dass wir vom Flugfeld nicht mehr allzu weit entfernt sein konnten, war die Tafel, die uns den Beginn des Nationalparkes 'El Leoncito' ankündigte. Wir konnten es alle nicht mehr erwarten....und dann endlich.....es war soweit....eine grosse weisse Fläche erschien am Horizont....das musste es sein:

Die Pampa Del Leoncito.

Wir konnten es kaum glauben: hier waren wir also. Die grösse des Trockenen Sees ist einfach unglaublich: ungefähr 1.5 bis 2 km breit und 7 km lang, auf einer Höhe von 2000 Metern über dem Meeresspiegel.
Auf der Westseite des Tales gehen die Gebirgsketten hinauf bis beinahe 7000 m (Aconcagua, der höchste Berg vom ganzen Amerikanischen Kontinent, Süd- und Nordamerika), und auf der Ostseite erheben sich die Voranden auch hinauf bis auf 5000 Meter über Meer.
Die Oberfläche war hart wie Beton, der optimale Boden um Buggy zu fahren.
Die ersten Windmessungen machten uns alle etwas nachdenklich: zwischen 40 und 45 km/h, definitiv zu stark für einen Buggyanfänger wie mich......
Aber die ganze Athomsphäre in dieser Landschaft war einfach unglaublich.
Nach einer Weile liessen wir das Flugfeld hinter uns und fuhren die restlichen 17 km nach Barreal, wo ich die übrigen Teilnehmer des Abenteuers kennelernte: drei Franzosen, Antoine und Henry, beide in Buenos Aires in der Gastronomieberatungsbranche tätig, und Henry's Bruder Pierre, wohnhaft in der Nähe von Paris, im Moment in den Ferien in Argentinien

Wir genossen es unsere Kehlen nach den staubigen, trockenen und heissen 5 Stunden Trip mit kühlen Getränken anzufeuchten. Unsere drei Franzosen versorgten uns auch schon mit den ersten heissen
Geschichten über das Drachenfliegen in der Pampa mit viel...sehr viel Wind.......
Im dieser Bar konnten wir auch unsere Informationen über früher stattgefundene Strandsegler Rennen auf der Pampa Del Leoncito bestätigen. Auf der Pampa wurde auch der offizielle Welt Rekort mit einem Strandsegler aufgestellt: über 130 km/h.
Weitere interessante Informationen waren zu erfahren: so beispielsweise, dass der für uns interessante Wind am Nachmittag bläst, vom Süden her, ein Thermischer Wind wie wir es in unseren Breiten (vor allem der gebirgigen Schweiz) auch kennen. Wir sahen auch einige Fotografien von den Strandsegler Rennen.

Nach diesem gemütlichen Informationsaustausch in der Baar, gingen wir noch unser Nachtessen einkaufen. Wie in Argentinien üblich, heisst das viel Fleisch für ein richtiges 'Azado'

Etwas nach Barreal, weiter nordwärts, führte ein Fluss vorbei, wo wir unsere Zelte für die Nacht aufschlugen, die erste Nacht des ersten Buggy Carramba. Nach einem sehr guten Nachtessen. Die vielen Geschichte mit und von den verschiedenen Expeditionsteilnehmer, wie auch der gute Wein, liessen uns bis spät in die Nacht ums Lagerfeuer zusammensitzen.